Thor

Mitte 2011 entschloss ich mich nach langen und reiflichen Überlegungen, ein eigenes F3f-Modell zu konstruieren, im CAD zu zeichnen und mich an den anschließenden Formenbau zu wagen. Das Projekt „SOLARIS“ war geboren.

Da ich mich zu der Zeit -in erster Linie aus finanziellen Gründen (das Ding soll dann ja auch konkurrenzfähig sein)- nicht über einen selbst entwickelten Profilstrak drüber getraut habe, habe ich bei Dirk Pflug um Unterstützung angefragt und auch prompt seine Zusage erhalten. Nachdem ich ihm mein Pflichtenheft für die Solaris zukommen ließ, machte er sich auch schon ans Werk und entwickelte einen Profilstrak nach meinen Vorstellungen.

Ich habe die Entwicklung der Solaris im Forum RC-Network dokumentiert und so wurde dann Simon Wahl von SW-Composites auf mich aufmerksam. Die Anfrage nach einer Zusammenarbeit mit einem kommerziellen Vertrieb der SOLARIS musste ich aber negativ beantworten. Eine rein private Nutzung des Projekts war Voraussetzung für die Unterstützung beim Profilstrak und bei den CAD-Files für den Rumpf. Allerdings hatte ich zu der Zeit schon ein paar eigene Profile auf meiner Festplatte liegen und die Neugierde nach einem F3f-Modell mit eigenem Profilstrak war definitiv vorhanden. Also einigten sich Simon und ich auf ein neues Projekt, welches speziell auf die Anforderungen im F3f ausgelegt ist.

Als Ausgangsbasis für das „Hauptprofil“ diente mir das Profil von meinem NEWSTYLER-2 (Franz Prasch), mit dem ich sehr gute Erfahrungen machen konnte; für die Profile am Außenflügel orientierte ich mich an bewährten HLG-Profilen. Ziel war es, diese Profile solange zu bearbeiten bzw. zu modifizieren, bis sie die Auslegungskriterien des THOR in meinen Augen erfolgreich erfüllen konnten. Als Referenz diente der vorhanden Strak von Dirk Pflug.

Im Gegensatz zur SOLARIS, welche für die Küste (Rügen) und hier für den Flug möglichst nahe am Gewichtslimit ausgelegt wurde, sollte der THOR für das Fliegen im alpinen Gelände optimiert werden. Das Modell sollte also kleiner und wendiger als die SOLARIS werden. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Konstruktion des Rumpfes gelegt, wo ich mich von den Erfahrungen von Lukas Gaubatz, Stefan Hölbfer und Martin Zieger leiten ließ.

Da man im alpinen Gelände im Wettbewerb selten am Gewichtslimit von 75g/dm² fliegt, musste auch der Maximalauftrieb des Profilstraks nicht ganz so hoch sein. Dies kam der Optimierung des Widerstandsbeiwertes wiederum zu Gute… Nach zig Stunden vor dem PC entstand also ein meiner Meinung nach passender Profilstrak. Die fertigen Profile habe ich zur Überprüfung an Dirk Pflug gesandt, welcher mir ein positives Feedback gab.

Reinhard Ecker aus Landshut konnte nun die Fräse starten und so waren die Urmodelle dann Ende Oktober 2012 fertig und Simon konnte sich ans Werk machen.

Im Februar 2014 kündigte ich die Zusammenarbeit mit Simon auf und holte die Urmodelle zu mir nach Graz. Ich begann nun damit, die Urmodelle fertig zu schleifen und zu polieren um für mich selbst einen Formensatz abziehen zu können. Dieses Vorhaben läuft gerade und Teile der Formen sind bereits fertig. Sobald ich selbst fertig bin, würde ich die Urmodelle interessierten Modellbauern zur Abformung zur Verfügung stellen. 

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